Mein neuer Stundenplan lässt mich an drei Tagen in der Woche erst zur dritten, vierten oder gar fünften Stunde in die Schule gehen fahren. Dafür bleibe ich dann natürlich entsprechend länger, bis drei oder vier Uhr am Nachmittag. Trotzdem stehe ich immer meistens früh auf, frühstücke, drehe meine Runde durchs Bad (sie wissen schon: waschen, anziehen, schminken, Zähne putzen …) und setze mich anschließend mit einer zweiten Tasse Kaffee an meinen Schreibtisch. Ich lese Mails, drehe eine Runde durch Blogs und blättere durch die Online-Ausgaben meiner Lieblingszeitungen und -magazine. Manchmal erstelle ich noch ein schnelles Arbeitsblatt, korrigiere einen Vokabeltest oder stimme mich anderweitig auf den Schultag ein. So viel Freiheit am Morgen habe ich sonst nur in den Ferien.
Noch genieße ich die Ruhe, doch meldet sich ganz zaghaft schon eine Stimme, die mich zum Sport schicken (würde doch prima am Dienstagmorgen passen) oder mir den Putzlappen in die Hand drücken will (Küche und Bad könnten eine regelmäßige Reinigung gut gebrauchen). Und noch ein wenig weiter hinten meldet sich eine Stimme, die mir den Freitag als Hausfrauentag schmackhaft machen will. Morgens mal schnell von acht bis zehn in die Schule, danach den Wochenendeinkauf erledigen und die Wohnung auf Hochglanz bringen.
Will ich das? Och neee … Der Freitag heißt „Frei“tag, weil ich morgens zwei Stündchen in der 7. Klasse verbringe und anschließend „frei“ habe. Entspanntes Lehrerleben, sie dürfen gerne neidisch sein (und meinen Job auch während der Klausurphasen, Konferenzzeiten oder zum Schuljahresende machen).
Doch jetzt muss ich erst einmal den „langen Donnerstag“ in Angriff nehmen.
Read Full Post »